Meine erste Erinnerung an Nürtingen habe ich, als ich 3 oder 4 Jahre alt war. 

Es war Sommer und ich durfte einige Tage bei meiner Oma verbringen. Eines Mittags waren wir in der Stadt und sie kaufte mir einen schönen bunten Luftballon gefüllt mit Helium, den ich stolz zu ihr nach Hause trug. In der Oberboihinger Straße passierte dann das Malheur – ich passte eine Sekunde nicht auf und schwups schwebte der Luftballon gen Himmel davon. Meine Tränen konnte Oma zum Glück mit einem Eis schnell wieder trocknen. 

Es folgten viele weitere Ferien, die ich in Nürtingen bei meiner Oma verbrachte. Ich erinnere mich an Einkäufe bei Spielwaren Sterr, Besuche im Nürtinger Freibad, an Spaziergänge im Tiefenbachtal und an das leckere Schlemmertöpfle, das es damals im Waldheim im Roßdorf gab.

Nach dem Tod meiner Oma 1999 pausierte meine Nürtinger Geschichte für einige Jahre. 2015 schlug sie dann aber ein neues Kapitel auf, als ich meine Frau Astrid kennenlernte. Astrid lebte damals in Nürtingen und unsere erste Verabredung führte uns direkt ins Café Schümli. Es folgten viele weitere Treffen in Nürtingen und Umgebung. Besonders in Erinnerung ist uns beiden ein gemeinsamer Kochkurs, den wir damals in der VHS in der Schloßbergschule besuchten: „Fingerfood und Co“. 

An diesem Abend muss ich Astrid mit meinen Kochkünsten ziemlich beeindruckt haben 😉, so dass wir fortan gemeinsam durchs Leben gingen. 

Unsere erste gemeinsame Wohnung war zunächst in Stuttgart, aber nach unserer Hochzeit waren wir uns schnell einig, dass wir unser weiteres gemeinsames Leben in unserer beider „Herzensstadt“ Nürtingen verbringen wollten. 

2019 zogen wir in das Haus meiner Oma, das mein Urgroßvater 1932 erbaut hatte. Das Haus an das ich so viele schöne Kindheitserinnerungen habe. Mit der Geburt unserer Tochter Lea im März 2021 erfüllt nun wieder neues Kinderlachen in 5. Generation unser Zuhause. 

Nürtingen ist für mich eng mit meiner Familie und den Menschen, die ich liebe verbunden.
Deshalb ist Nürtingen für mich nicht irgendeine Stadt, sondern Heimat und eine Herzensangelegenheit.  

Johannes Fridrich