Lilli Czarnetzki, 

kommt mit 6 km/h daher gesaust. 

Einundzwanzig Jahre jung, lachendes Gesicht, den Fahrtwind im Haar. Das alles trotz ihres Schicksals, das sie kurz schildert, an dieser Stelle jedoch unerwähnt bleiben darf.

Lilli ist eine echte Nürtingerin. Gefallen hat ihr, dass sie eine der ersten Inklusionsschülerinnen auf der Mörike Schule und dazu eine gute Schülerin war. Jeden Freitag besuchte sie die Jugendkunstschule bei Dorothea Brandstätter. 

Daumen hoch. Das war toll!

Später kam sie in ein Internat in Neckargemünd. Mit der dortigen `super S-Bahn Verbindung´ kam sie `überall´ hin. 

Lilli hat auch schon in Kirchheim und Esslingen gewohnt.

Seit fünf Jahren lebt sie in Reutlingen im Internat, nahe ihrer Ausbildungsstätte. Sie lernt  Büro-Kommunikation im dritten Lehrjahr und hat bereits eine Praktikumsstelle bei einem Softwareentwickler in Leinfelden. Nächstes Jahr beginnt sie ein Praktikum in Göppingen. Ihre Zukunft sieht sie nicht zwingend in Nürtingen. Wo sie wohnen und leben möchte?

„Da, wo meine zukünftige Arbeitsstelle sein wird.“

Am liebsten würde sie in eine Studenten WG ziehen, wo auch ihre Betreuung wohnen kann. 

Lilli zeigt uns, wie `moderne junge Frau geht`: Positiv, flexibel und mobil!!

Bedauerlicherweise konnte und kann sie während Corona keine Physiotherapie bekommen, was ihr immer sehr gut tut. Lilli klagt nicht. 

Ihr gefällt es in Nürtingen. Am meisten amüsiert sie sich darüber, wenn sie die Katzen vom OB beobachten kann, wie sie in ihrem Garten die Katze vom Arzt jagen. 

Glück ist, was sich jeder als Glück gedacht.                        (Friedrich Halm)

Befragt und niedergeschrieben von Angelika B. Lauppe – Copyright 2021