Das Gespenst Coco

Ich heiße Milena, bin 7 Jahre alt und ich liebe Gruselgeschichten. Heute erzähle ich euch eine über Nürtingen:

An einem Dienstag machte ich mit meinem Papa einen Spaziergang im Nürtinger Zentrum. Die Luft roch nach Apfelsaft und Kürbissuppe. Es war Herbst. Ich war schon fast sieben Jahre alt und es war schon fast sieben Uhr. Es war dunkel. Nebel umhüllte die Häuser der Stadt. Der Mond versteckte sich. Es war ein bisschen unheimlich. 

Ich hatte meine rot leuchtende Sternenlampe dabei, um sehen zu können. Inmitten der Nebelschwaden stach nur ein Gebäude hervor. Mein Papa erzählte mir, dass es einer der ältesten Häuser Nürtingens sei. Dieses Haus wollte ich genauer sehen. Also näherten wir uns an. Die Tür war einen Spalt geöffnet. Behutsam gab ich der Tür einen Ruck. Sie öffnete sich mit einem lauten Quietschen und Knarren. Schnell gab ich meinem Papa die Sternenlampe, damit er vorgehen konnte. Ich versteckte mich hinter seinem Rücken. 

Mit der Lampe zeigte er mir einen Raum. Alte Stühle waren mit riesigen Spinnennetzen bedeckt, die im Licht der Lampe wie rosarote Zuckerwatte aussahen. Was für ein grusliges Abenteuer! Vor uns war eine Treppe, die in den zweiten Stock führte. Doch nun war es Zeit, wieder nach Hause zu gehen. 

„Klack, Klack, Klack“. Was war das? Über uns holperte und polterte es. Wir fassten all unseren Mut zusammen und stiegen die Treppe empor, um nachzuschauen, was da los war. Mit der Taschenlampe leuchtete mein Papa schnell durch den ganzen Raum. Auf dem Boden lagen alte Töpfe, die umgeworfen waren. Doch sonst war nichts zu sehen. 

„Klack, klack“. Da, am Fenster! Wieder dasselbe Geräusch! Schnell leuchtete mein Papa zum Fenster. Doch da war nichts. 

„Klack, klack, klack.“ Am anderen Fenster. Doch auch hier war nichts. 

„Hier spuckt es! Es ist ein Gespenst.“ Voller Angst klammerte ich mich an meinem Papa fest. Nun am dritten Fenster. 

„Klack, klack“. 

„Papa, ich will heim, hier ist es unheimlich.“ Plötzlich streifte etwas Weiches meinen Fuß und machte „Miau.“ Ein kleiner schwarzer Kater! Ich nannte ihn Coco.

 

Milena Ramírez Wörz