Herr Sercan Tomruk ist in Nürtingen geboren und ist Nürtinger durch und durch. Neben Deutsch und Türkisch spricht er fließend auch Englisch und hat Kenntnisse in eine Reihe von anderen Sprachen. Außerdem ist er der Vater einer 9 Monate alten Tochter.
Seine Eltern kamen Ende der 60er Jahre aus der Türkei nach Nürtingen und haben hier gearbeitet und sich eingerichtet. Sie wurden zu einer Nürtinger Familie. Er selber ging hier zur Schule, machte anschließend eine kaufmännische Ausbildung und arbeitete darnach einige Zeit in einem Sportstudio in Kirchheim. Das befriedigte ihn aber nicht.
So machte er eine weitere Ausbildung und wurde Jugend- und Heimerzieher. Heute arbeitet er in einer Kindertagesstätte in Nürtingen und das macht ihm viel Spaß.
Andere Ideen, die er hatte um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, machte er zum Hobby. So kocht er gerne und das sehr gut. Aber er wollte kein Koch werden, denn das ist ein sehr anstrengender und zeitraubender Beruf. Daher haben seine Familie und seine Freunde das Vergnügen, von ihm bekocht zu werden. Eine spezielle Küche hat er dabei nicht, nach der er sich richtet. Er kocht international.
Er ist außerdem ein Fußballfan. Der Hauptverein seines Interesses ist Fenerbahçe Istanbul. In seiner Jugend hat er für einige Nürtinger Vereine gekickt. Darunter waren FV09 Nürtingen und der FC Nürtingen. Das sind Vereine mit fast ausschließlich türkischen Spielern.
Weitere Hobbies teilt er mit seiner Frau. Sie haben 4 Katzen, die er sehr gerne mag und um die er sich auch kümmert. Gerne würde er auch Fernreisen unternehmen um mehr von der Welt kennen zu lernen. Auch widmet er sich dem Yoga.
In Nürtingen hat er viele Kontakte. Aus Schule und Beruf und auch aus seinem langen Leben hier. Er fühlt sich gut integriert und findet die Weltoffenheit der Stadt gut. Integrationsprobleme hatte er nie. Als ab 2015 viele Flüchtlinge nach Nürtingen kamen, arbeitete er auch als Übersetzer mit. Seine Mehrsprachigkeit kam ihm da sehr gelegen.
Er empfindet Nürtingen als Heimat. Allerdings findet er, dass in Nürtingen der multikulturelle Einfluss nicht groß genug ist. Es gibt zu wenige Möglichkeiten, wo sich alle treffen können. Es gibt zwar ein äthiopisches Restaurant und diverse Einkaufsmöglichkeiten für afrikanisch und asiatisch Lebensmittel, aber insgesamt ist ihm das zu wenig. Sehr gut findet er hingegen die „Alte Seegrasspinnerei“ mit der Kinder-Kultur-Werkstatt.
Nürtingen, so sagt er, ist klein aber kompakt!
Befragt und notiert von Christoph Bürk – Copyright 2021, Alle Rechte beim Autor