Träume hat wohl jeder von uns. Ulrich Watz wird sie wahrmachen und die Welt bereisen, so wie damals, als er mit seiner Harley bis ans Nordkap fuhr. Ganz alleine, mit Zelt und Schlafsack. Ein Männertraum. Seine grüne Roadking hat ihn mühelos innerhalb zweier Wochen über Stock und Stein gefahren und das 7000 km weit. 

Ulrich Watz ist ein Motorrad- und Autofreak und wenn er von PS und Kubik erzählt, dann leuchten seine Augen. Mit seiner BMW, einem umgebauten Scrambler würde er gerne nach Griechenland und Israel biken. Unlängst legte er sich einen Veteranen zu. 250ger Mercedes. Alles noch ohne Elektronic! Der zieht sogar seinen Wohnwagen, in dem sich hinten drin Platz für ein Motorrad befindet. Wenn das kein Luxus ist!

Ulrich Watz stammt gebürtig aus Wetzlar und ist mit zwei Jährchen und für die nächsten zwanzig Jahre nach Stuttgart, Obertürkheim verpflanzt worden. Er besuchte das Wirtschaftsgymnasium in Esslingen und konnte schließlich während der gesamten Studienzeit in Esslingen bei seinen Eltern, inzwischen in Wolfschlugen, wohnen und leben. Heute bezeichnet sich Herr Watz als klassischer Berater im Automobil Gebrauchtwagenhandel. Er arbeitet beim TÜV, ”aber nicht da, wo man den Bäpper bekommt.” Der TÜV hat sehr viele Geschäftsbereiche. Durch seine aufgeschlossene Art ist er der geborene Kommunikationstrainer und führt in einer nurmehr 3Tage Woche, “zum Eingewöhnen in die Rente”, Schulungen für interne Mitarbeiter durch. 

Warum Nürtingen? Weil er hier nach einigen Anläufen ein Grundstück in Oberensingen bebauen und dadurch ein Zuhause für sich und seine Familie schaffen konnte. Weil Nürtingen vielerlei Schulen und Vereine hat.

Warum Nürtingen? Weil er der Meinung ist, dass Nürtingen einen guten Weg eingeschlagen hat. Dass man über den Tellerrand hinausgeschaut hat und sich auf vorhandene Ressourcen besann. Die Boule Bahn hinter der Kreuzkirche, der wunderbare Stadtbalkon, der Heinrichsquelle mit Café und, so Watz, “diese Sache mit dem Disc werfen, sind alles Zeichen. Wenn sich jetzt noch die Gastronomie mit ihren Preisen ein wenig `bürgernäher zeigte, dann wäre es beinahe perfekt.“

Wie schön, wenn sich eine Stadt ausprobiert. Die Hotelpläne empfindet er als innovatives Projekt und meint, die Stadt sei (endlich )aus dem Dornröschenschlaf erwacht.

“Es sind sehr gute Ansätze vorhanden. Aber man darf als Bürger dieser Stadt auch nicht erwarten, dass sich in zwei Jahren alles grundlegend verbessert,” sagt Ulrich Watz, dieser lebendige, aktive und positive Mensch, dessen Herzensangelegenheit es ist, “die Gosch aufzumachen” und auf die Menschen zuzugehen.  

Interviewt und aufnotiert von Angelika B. Lauppe, Okt. ´21, Copyright